Die finnlandschwedische Schriftstellerin und ausgebildete Journalistin Johanna Holmström (geb. 1981 in Sipoo) setzt sich in ihren Werken oft mit schwierigen Themen auseinander. Problematische Jugend, religiöser Extremismus und sogar Selbstverletzung werden tiefschürfend und einfühlsam beschrieben.
Im Jahr 2003 wurde mit der Novellensammlung Inlåst och andra noveller („Eingesperrt und andere Novellen“) ihr Debütbuch veröffentlicht. Seitdem hat Johanna Holmström zwei weitere Novellensammlungen und zwei Romane veröffentlicht. Ihr bekanntestes Werk ist der 2013 erschienene Roman Asphaltengel (Asfaltänglar), der als erstes ihrer Bücher auch im Ausland veröffentlicht werden wird.
Die jugendlichen Hauptfiguren von Asphaltengel sind die in Helsinki lebenden Schwestern Leila und Samira. Ihre Mutter ist eine zum Islam konvertierte, extrem orthodox gewordene Finnlandschwedin, ihr Vater stammt aus Nordafrika. Vor diesem Hintergrund zeigt Holmström die sozialen und kulturellen Konflikte unserer Zeit. Viele Literaturkritiker waren erstaunt über die präzise Wiedergabe der Lebenswirklichkeit von Einwanderern und Menschen mit Migrationshintergrund in den Vororten Helsinkis, die Holmström in ihrem Buch beschreibt.
Johanna Holmström wurde mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter mit dem Preis der Schwedischen Literaturgesellschaft in Finnland 2006 und dem Literaturpreis der schwedischen Tageszeitung Svenska Dagbladet 2009.
Ins Deutsche übersetzt:
Asphaltengel, Ullstein Verlag (erscheint am 12. September 2014), Übersetzung: Wibke Kuhn
Foto: © Irmeli Jung