Die finnische Autorin Riikka Pelo wurde für ihren zweiten Roman Jokapäiväinen elämämme (Unser alltägliches Leben) mit dem Finlandia-Preis 2013 für Belletristik ausgezeichnet. In ihrem anspruchsvollen Werk beschreibt die Autorin die tragischen Schicksale der russischen Dichterin Marina Zwetajeva und ihrer Tochter Ariadna Efron im europäischen Exil. Mit der fiktiven Darstellung des Lebens Zwetajevas, die während des zweiten Weltkriegs verstorben ist, konnte sich Pelo gegen ihre fünf Konkurrenten durchsetzen: Juha-Pekka Koskinen (Ystäväni Rasputin), Leena Krohn (Hotel Sapiens), Hannu Raittila (Terminaali), Asko Sahlberg (Herodes) und Kjell Westö (Hägring 38).
Sowjetische Themen oder die Aufarbeitung der Geschehnisse und Folgen des finnisch-sowjetischen Winterkrieges bzw. des Lapplandkrieges während des zweiten Weltkrieges werden in der finnischen Literatur häufig thematisiert, so z. B. von führenden, bereits ins Deutsche übersetzten Autorinnen wie Sofi Oksanen (Fegefeuer) oder Rosa Liksom (Abteil Nr. 6).
Gewinner der Kategorie Non-Fiction (Sachbuch) ist Ville Kivimäki. Auch der Historiker setzt sich mit den Kriegsfolgen auseinander und untersucht in seinem Werk Murtuneet mielet (Zerbrochene Gemüter) die psychischen Konsequenzen des zweiten Weltkrieges am Beispiel finnischer Soldaten.
Der diesjährige Finlandia-Preis Junior (Kinder- und Jugendbuch) ging an die finnische Autorin Kreetta Onkeli und ihren Kinderroman Poika joka menetti muistinsa (Der Junge, der sein Gedächtnis verloren hat).
Die mit jeweils 30.000 Euro dotierten Finlandia-Preise sind die wichtigsten Literaturauszeichnungen Finnlands, die jährlich von der Finnischen Buchstiftung vergeben werden. Von den ausgezeichneten Autoren liegen bisher noch keine Übersetzungen in deutscher Sprache vor.