Finnland. Cool.
Frankfurter Buchmesse.
Ehrengast 2014.

Lest Kindern die Welt vor

Kinder- und Jugendbuchautoren im Sommer in Deutschland – Neue Kinderbücher aus Finnland

Wenn in Finnland ein Kind auf die Welt kommt, bekommt es vom finnischen Staat ein Buch geschenkt. Lesen und Bildung genießen in Finnland einen besonders hohen Stellenwert. Dies zeigen nicht zuletzt die umfangreichen kostenlosen Angebote der Bibliotheken und die Arbeit der zahlreichen Lesezentren, die mit der Organisation von literarischen Veranstaltungen zur Leseförderung und zur ungebremsten Leselust des Landes beitragen.

Nicht nur das Lesen, auch das Vorlesen, hat in Finnland Tradition. Der bekannteste finnische Kinderbuchautor Timo Parvela liest noch heute gerne seinen Kindern vor, obwohl diese schon längst selbst lesen können. Dem Ehrengast Finnland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist Bildung mittels Lesen ein ebenso großes Anliegen. Kein Wunder also, dass bis zum Start der Buchmesse im Oktober zahlreiche Neuerscheinungen auch in deutscher Übersetzung vorliegen werden.

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Ungewöhnliche Charaktere im Zusammenspiel mit finnisch trockenem Humor machen finnische Kinderbücher auch für Kinder in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu gern gelesenen Werken und bringen erfrischende Abwechslung in hiesige Kinderzimmer: Tatu und Patu, Vilja, Ella, die Mumins, ja sogar der Weihnachtsmann sind Figuren, die die Phantasie anregen und die Gedankenwelt der Kinder kreativ übersetzen.

Lesen zieht sich durch alle Bildungsschichten und Altersgruppen in Finnland. So verwundert es nicht, dass auch Jugendliche beim Lesen auf ihre Kosten kommen: So rot wie Blut aus der Lumikki-Triologie von Salla Simukka (Arena Verlag, Sept. 2014) oder auch Der Geschmack von Wasser von Emmi Itäranta (dtv-Hanser Junior, September 2014) sind jetzt schon Bestseller in Finnland. Selbst Jungen, denen man gerne nachsagt, dass sie weniger lesen als Mädchen, sind infiziert von Das XVirus von Ilkka Remes (dtv, Sept. 2014). Remes selbst gehört zu den meistgelesenen Autoren in Finnland.

Und auch die jüngeren Leser im Kindergarten- und Grundschulalter kommen in Finnland und bald auch hier in Deutschland auf ihre Kosten. Für den Müßiggang in den Sommerferien hat Timo Parvela einen neuen Ella Roman im Gepäck, der passender Weise Ella in den Ferien sowie Ella und ihre Freunde außer Rand und Band (dtv/Hanser, Juli 2014) heißt. Parvela zählt zu den meistverkauften Kinderbuchautoren in Finnland. Und auch Siri Kolu bringt eine neue Vilja-Geschichte nach Deutschland: Vilja und der Räuberschatz (Heyne, Februar 2014). Im August folgt Ponyhof Sternenhügel von Reetta Niemelä (Baumhaus Verlag, August 2014, ab5J.)

„Lesen bedeutet, in andere Welten einzutauchen und sich vielleicht sogar mit anderen Personen zu identifizieren, sich sozusagen beim Lesen literarisch zu verkleiden. Es gibt wohl nichts, was Kinder lieber machen“, erklärt Maria Antas, verantwortlich für das literarische Programm des Ehrengasts Finnland.

Finnische Kinder- und Jugendbuchautoren kommen bereits vor der Frankfurter Buchmesse nach Deutschland, um ihre Neuerscheinungen dem jungen deutschen Lesepublikum zu präsentieren.

Es lesen im Rahmen der Internationalen Kinder- und Jugendbuchwochen in Köln (31.5 bis 22.6.2014) Hannele Huovi (Die Federkette, Hanser, Herbst 2014), Seita Vuorela (Wir fallen nicht, Ravensburger Buchverlag, Sept. 2014), Salla Simukka (So rot wie Blut, Arena Verlag Okt. 2014), Emmi Itäranta (Der Geschmack von Wasser, dtv-Hanser Junior, Herbst 2014). Auch während der Sommerferien wird Abwechslung geboten: Vom 19. bis 24.7.2014 liest im Rahmen des White Raven Festivals Siri Kolu aus ihrem neuen Vilja-Roman.

Weitere Informationen:
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Finnland gibt literarischen Startschuss in Leipzig

Rund 80 Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Finnland werden die literarische Vielfalt ihres Landes 2014 im deutschsprachigen Europa vorstellen – mehr als 120 Neuerscheinungen in Deutsch sollen zur Frankfurter Buchmesse erscheinen

 

Unter dem Motto FINNLAND. COOL. bringt der diesjährige Ehrengast der Frankfurter Buchmesse rund 80 Autorinnen und Autoren verschiedenster Literaturgattungen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz, um Literatur aus Finnland im deutschsprachigen Europa nachhaltig vorzustellen. „Der deutsche Leser hat eine große Schatzkammer vor sich, die er entdecken kann“, so Dr. Iris Schwanck, Direktorin der Gesellschaft FILI – Finnish Literature Exchange, die für den Ehrengastauftritt verantwortlich zeichnet. „Unser ambitioniertes Ziel anlässlich des Ehrengastauftritts bei der größten Buchmesse der Welt 100 Titel aus Finnland in Deutsch zu veröffentlichen, haben wir schon jetzt übertroffen. Dank der finnischen Literatur, unseren Autoren und Verlegern, der hervorragenden Arbeit der Übersetzer und nicht zuletzt dank des enormen Interesses der deutschsprachigen Verlagshäuser, die fest an unsere Literatur glauben, können wir uns auf mehr als 120 deutsche Neuerscheinungen freuen.“ Mit ihrem Programm zur Förderung finnischer Literatur im Ausland investiert FILI jährlich rund 728.000,- Euro.

 

Auf der Leipziger Buchmesse beginnt das literarische Programm von FINNLAND. COOL. im deutschsprachigen Europa. Zehn finnische Schriftstellerinnen und Schriftsteller präsentieren in Leipzig ihre Literatur in rund 30 Veranstaltungen. Einige von ihnen sind dem deutschen Publikum bereits bekannt, etwa Timo Parvela, Aki Ollikainen oder Tuomas Kyrö, aber es gibt auch viele neue Entdeckungen. Besonders erfreulich ist die starke Präsenz des finnischen Comics. Damit knüpft FILI an die Ausstellung Comics & Comments aus dem vergangenen Jahr auf der Leipziger Buchmesse an. „Die Finnen zeigen uns immer wieder, wie cool ihr Land ist: Sie haben nicht nur coole Autoren, sondern zeigen uns auch, dass beispielsweise Bibliotheken richtig attraktive Orte sein können“, sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. „Daher freue ich mich auch, dass hier in Leipzig gleich drei Comic-Künstler mit dabei sind und uns mit ausgefallenen und witzigen Live-Performances ihre Kultur näherbringen.“

 

 

Zahlreiche Schriftsteller, Illustratoren und Übersetzer nehmen in 2014 an mehr als zwanzig europäischen Literaturfestivals teil, so zum Beispiel am Schweizer Comicfestival Comic Festival Fumetto, am internationalen Literaturfestival in Berlin oder am Hamburger Literaturfestival Harbourfront. Das multi-künstlerische Literaturprojekt KOMPOSITIO wird ab Oktober junge finnische Literatur in die deutschsprachigen Literaturhäuser bringen. Ein weiteres Highlight des finnischen Ehrengastprogramms ist die SaunaPoetry Tour, die Anfang
Oktober in Berlin ihre Fahrt aufnehmen und in vielen deutschen Städten Station machen wird.

 

Den Höhepunkt der Ehrengastpräsentation FINNLAND. COOL. bildet die Frankfurter Buchmesse, wo rund 60 finnische Schriftsteller und zahlreiche Experten aus dem literarischen Umfeld, wie Illustratoren oder Bildungsexperten, das literarische Programm bestreiten werden. Bei der Autorenauswahl orientierte sich FILI primär an der Nachfrage der Verlage und somit an der Popularität der Schriftsteller sowie an der Tatsache, ob bereits ein aktuelles Werk der Autoren in Deutsch vorliegt. „Wir bauen in diesem Jahr an der Zukunft der finnischen Literatur. Für ein kleines Land wie Finnland liegen die Möglichkeiten des Wachstums auf schöpferischen Gebieten wie z.B. der Literatur oder in der Ausweitung der Auslandsaktivitäten“, führt Schwanck weiter aus und ergänzt: „Viele finnische Erfolgsgeschichten der vergangenen Jahre unterstützen diese These. So wurden z.B. die Übersetzungsrechte von Salla Simukkas Jugendbuchtrilogie in Rekordzeit in viele Länder der Welt verkauft.“

 

Dem von FILI gestalteten literarischen Programm steht in Frankfurt ein facettenreiches Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Musik, Theater und Performances zur Seite.

 

Zusätzlich zu FILIs offiziellem Ehrengastprogramm gibt es ein Begleitprogramm, das vom Finnland-Institut in Berlin organisiert wird. Unter dem Motto COOL2014 stellt das Finnland-Institut in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern kulturelle, wissenschaftliche und gesellschaftliche Inhalte vor, die weit über Literatur hinausgehen und sich über das deutschsprachige Europa erstrecken. Finnland kommt so u.a. nach Berlin, Bonn, Kiel, Köln, München, Stuttgart, in die Schweiz, nach Österreich… und noch an viele andere Orte. „Die Vielfalt des Programms COOL2014 steht für die ‚typisch finnische‘ Erreichbarkeit von Kultur und Bildung, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz immer wieder fasziniert. Und der Austausch darüber bereichert beide Seiten – zweifellos über 2014 hinaus“, erläutert Institutsleiterin Dr. Anna-Maija Mertens.

 

 

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Mit 13 Büchern quer durch die Erde

Die Finnen lieben ihre Bibliotheken und entleihen rund 13 Bücher pro Kopf und Jahr

Lesen gehört in Finnland zum zentralen Bestandteil der Kultur. Rund 13 Bücher pro Kopf und Jahr werden in finnischen Bibliotheken entliehen. Reiht man die Anzahl der entliehenen Bücher aneinander, so lesen sich die 5,414 Millionen Finnen einmal quer durch die Erde (1). In Deutschland werden pro Kopf und Jahr lediglich drei Printmedien den öffentlichen Bibliotheken entliehen (2), in Österreich liegt die Anzahl der Entleihungen pro Kopf bei knapp zwei (3), in der Schweiz (4) bei durchschnittlichen 4,5.

Das finnische Bibliothekswesen ist der Finnen wichtigstes Kulturgut und genießt Vorbildfunktion in der ganzen Welt, dieser Meinung sind auch die Finnen selbst. Nach einer Umfrage der Finnischen Kulturstiftung im vergangenen Jahr wurde das Bibliothekswesen als wichtigste kulturelle Dienstleistung des Landes gewählt. Rund 93 Prozent der Befragten hielten es für wichtig oder ziemlich wichtig, dass es im eigenen Wohnort eine Bibliothek gibt. 827 Bibliotheken laden in Finnland zum Lesen ein, davon sind 151 mobile Einrichtungen die mehr als 12.000 Stationen anfahren. Es existiert sogar ein Bibliotheksboot, das an elf unterschiedlichen Orten anlegt.

Charakteristisch für Finnlands Bibliotheken sind neben der gebührenfreien Nutzung aller Bibliotheksdienstleistungen, die ausgezeichneten Kollektionen an Büchern, Musik und Filmen. Einige Bibliotheken bieten darüber hinaus Spiele, Sportausrüstungen und sogar Bohrmaschen zum Leihen an. Durchschnittlich besucht jeder Finne zehnmal im Jahr eine Bibliothek. Und besuchen heißt hier nicht einfach nur ausleihen, sondern auch lesen und verweilen im modernen und offenen Design der Räumlichkeiten. Konsequent ist auch der Einsatz webbasierter Technologien. Neben klassischen Printmedien stehen den Nutzern in nahezu jeder Bibliothek virtuelle und interaktive Onlinedienste und Internetplätze zur Verfügung.

 

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Foto: Architekturbüro ALA

Das Architekturbüro ALA aus Helsinki hat den Wettbewerb um die neue Zentralbibliothek in Helsinki mit ihrem Entwurf „Käännös“ (Übers. Drehung oder Übersetzung) gewonnen.

Helsinkis neue Zentralbibliothek soll im Jahr 2017 an der Töölönlahti-Bucht eröffnen – zum 100-jährigen Jubiläum der finnischen Unabhängigkeit. Neben ihren traditionellen Aufgaben soll sie als Treffpunkt und Wohnzimmer der Einwohner sowie als Zentrum für Kultur und Unterhaltung dienen.

 

 


1) angenommene durchschnittliche Länge eines Buches = 20cm

2) Deutsche Bibliotheksstatistik, Entleihungen Printmedien in öffentlichen Bibliotheken, 2012

3) Angaben Büchereiverband Österreich, Statistik der öffentlichen Bibliotheken, 2012

4)  Angaben Bundesamt für Statistik Schweiz, Bibliotheksstatistik der öffentlichen Bibliotheken Städte und Gemeinden, Anzahl der Gesamtentleihungen Print- und audiovisuelle Produkte

Samu Haber findet Sofi Oksanen und die Mumins cool

Der Deutschen derzeit wohl beliebtester Finne, Sunrise Avenue-Frontmann und „The Voice of Germany“-Juror Samu Haber, verrät im Interview mit Finnland. Cool. seine Lieblingslektüre.

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Samu Haber (2.v.r.) und seine Band Sunrise Avenue.

Press photos Unholy Ground: Photos by Olaf Heine www.sunriseave.com

Finnland ist Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Welche Bedeutung hat die finnische Literatur für dich? Nimmt die finnische Literatur Einfluss auf deine Arbeit als Songwriter?

Samu: Natürlich bin ich mit finnischer Literatur aufgewachsen, aber heute lese ich mehr internationale Literatur, Biografien zum Beispiel. Meine Songs schreibe ich in Englisch und manchmal finde ich eher Zugang zur Story, wenn das Buch international ist.

Ist Lesen wichtig für dich und hast du überhaupt noch die Zeit dafür? Welches literarische Genre magst du am meisten?

Samu: Eigentlich habe ich viel Zeit zum Lesen, z.B. im Flugzeug, im Tourbus oder im Hotelzimmer. Ich lese wirklich sehr viel. Ein gutes Buch eignet sich wesentlich besser zum Entspannen als ein Film oder eine Fernsehserie. Ein Bildschirm macht dich passiv, während dich ein Buch in seine imaginäre Welt mitnimmt.

Wer ist dein Lieblingsautor und welches war das letzte Buch, das du gelesen hast?

Samu: Ich habe nicht wirklich einen Lieblingsautor, das hängt vom Buch ab. Meine letzten drei Bücher waren die „Steve Jobs Biografie“ von Walter Isaacson, „Flucht aus Lager 14“ – die Geschichte eines jungen Mannes, der in einem Gefängnislager in Nordkorea geboren wurde, und „Ich bin Zlatan Ibrahimovic“ – die Autobiografie des schwedischen Fußballspielers. Ich liebe es, wenn die Geschichten wirklich passiert sind. Das macht das Leseerlebnis intensiver.

Welches finnische Buch oder welchen finnischen Autor würdest du unseren Lesern empfehlen?

Samu: Ich mag Sofi Oksanen. Ihre Bücher setzen sich in der Regel mit der finnischen und nordeuropäischen Geschichte auseinander. Das hilft, eine Verbindung mit dem Buch zu bekommen. Sie ist darüber hinaus eine sehr coole Person.

Die Kinderbuchautorin Tove Jansson feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Kennst du die Geschichten ihrer Mumins? Wer waren deine literarischen Helden, als du ein Kind warst?

Samu: Natürlich, jeder in Finnland kennt Tove Jansson. Die Mumins sind in den nordischen Ländern extrem bekannt und ich mag sie vor allem, weil die Geschichten sehr bodenständig und lehrreich für Kinder sind. Wenn ich eines Tages Kinder haben sollte, werde ich ihnen ganz bestimmt die Mumins als Gute-Nacht-Geschichten vorlesen.

“Finnland. Cool.” lautet das Motto der Ehrengastpräsentation Finnlands. Abgesehen von den niedrigen Temperaturen im Winter, was ist für dich typisch Finnland-Cool?

Samu: Finnland ist Deutschland eigentlich sehr ähnlich. In beiden Ländern zahlen die Menschen ihre Steuern und befolgen die Gesetze. Ich mag insgesamt die saubere, ökologische, nordische Lebensart. Der Begriff “Coolness” umschreibt die nordischen Länder sehr gut.

72 Stunden in Finnland. Welches sind die coolsten Orte, die man sehen muss?

Samu: Helsinki ist eine sehr schöne Stadt, die bislang leider etwas unterschätzt wird. Ich würde sie an einem Tag anschauen und vor allem die tollen Restaurants sowie eine paar coole Designshops besuchen. Dann ist da noch die erstaunliche Natur Finnlands. Das muss man sich vorstellen. Finnland ist genauso groß wie Deutschland. Mit dem Unterschied, dass hier nur 5,6 Millionen Menschen wohnen. Wir haben mehr als 100.000 Süßwasserseen. Um die fantastische Natur zu erfahren, würde ich wahrscheinlich unser Sommerhaus besuchen. Das liegt nur eine Stunde von Helsinki entfernt. Man kann Wasser direkt aus dem See trinken und morgens Hasen und Rehe von der Terrasse aus beobachten. Außerdem würde ich mir auf alle Fälle ein paar Rock-Konzerte in Helsinki anschauen. Die Bands von hier sind erstaunlich!

Das Interview ist von Samu Haber und seinem Management zur Publikation freigegeben.

 

Übersetzungsförderung aus Finnland

FILI gibt Ergebnisse der dritten und letzten Förderungsphase 2013 bekannt – insgesamt wurden im vergangenen Jahr Fördergelder in Höhe von 728.000 Euro bewilligt

Die dritte und letzte Förderphase für finnische Literatur im Ausland 2013 ist abgeschlossen. FILI -Finnish Literature Exchange gewährte nochmals 200.000 Euro zur Übersetzungsförderung. Die dritte Fördertranche kommt 93 neuen Übersetzungsprojekten zuteil, 26 davon in deutscher Sprache. Insgesamt wurden in der letzten Phase Zuschüsse für Übersetzungen in 27 verschiedene Sprachen vergeben.

Besonders nachgefragt waren u.a. die Autorin Salla Simukka, deren Roman Punainen kuin Veri (So rot wie Blut) Zuschüsse für die Übersetzung in zehn verschiedene Sprachen erhielt. Die im finnischen Tampere lebende Autorin wurde auch mit dem Finnland Preis 2013 ausgezeichnet, ein mit 26.000 Euro dotierter Preis, der seit 1993 an sieben junge Künstler verschiedener Gattungen vom finnischen Kulturministerium vergeben wird. Ebenfalls gefragt ist der Roman Kätilö (Die Hebamme) der Autorin Katja Kettu. Ihm kommen Fördergelder für drei Übersetzungen zuteil.

Die Top 5 der übersetzten Sprachen für Zuschüsse:

1. Deutsch (26 Stipendien)
2. Dänisch (9 Zuschüsse)
3. Englisch (8 Zuschüsse)
4. Französisch und Estnisch (je 6 Zuschüsse)

Insgesamt bewilligte FILI im laufenden Jahr Zuschüsse in Höhe von 728.000 Euro. Der Löwenanteil, 511.000 Euro, ging an ausländische Verlage. Etwa 65 Prozent aller Antragssteller wurden mit einer Finanzierungshilfe ausgestattet.

Traditionell gibt es eine große Zahl finnischer Titel, die ins Deutsche übersetzt werden. Mit Finnland als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2014 ist das Interesse größer denn je. Fast alle deutschen Verlage möchten 2014 finnische Literatur in ihr Programm aufnehmen. So steigt die Anzahl der Neuerscheinungen in deutscher Sprache von regulär 30-40 Titeln pro Jahr auf über 100, darunter belletristische Werke, Kinder- und Jugendbücher, Sachbücher sowie Comics.

Riikka Pelo gewinnt Finlandia-Preis für Belletristik

Die finnische Autorin Riikka Pelo wurde für ihren zweiten Roman Jokapäiväinen elämämme (Unser alltägliches Leben) mit dem Finlandia-Preis 2013 für Belletristik ausgezeichnet. In ihrem anspruchsvollen Werk beschreibt die Autorin die tragischen Schicksale der russischen Dichterin Marina Zwetajeva und ihrer Tochter Ariadna Efron im europäischen Exil. Mit der fiktiven Darstellung des Lebens Zwetajevas, die während des zweiten Weltkriegs verstorben ist, konnte sich Pelo gegen ihre fünf Konkurrenten durchsetzen: Juha-Pekka Koskinen (Ystäväni Rasputin), Leena Krohn (Hotel Sapiens), Hannu Raittila (Terminaali), Asko Sahlberg (Herodes) und Kjell Westö (Hägring 38).

Sowjetische Themen oder die Aufarbeitung der Geschehnisse und Folgen des finnisch-sowjetischen Winterkrieges bzw. des Lapplandkrieges während des zweiten Weltkrieges werden in der finnischen Literatur häufig thematisiert, so z. B. von führenden, bereits ins Deutsche übersetzten Autorinnen wie Sofi Oksanen (Fegefeuer) oder Rosa Liksom (Abteil Nr. 6).

Gewinner der Kategorie Non-Fiction (Sachbuch) ist Ville Kivimäki. Auch der Historiker setzt sich mit den Kriegsfolgen auseinander und untersucht in seinem Werk Murtuneet mielet (Zerbrochene Gemüter) die psychischen Konsequenzen des zweiten Weltkrieges am Beispiel finnischer Soldaten.

Der diesjährige Finlandia-Preis Junior (Kinder- und Jugendbuch) ging an die finnische Autorin Kreetta Onkeli und ihren Kinderroman Poika joka menetti muistinsa (Der Junge, der sein Gedächtnis verloren hat).

Die mit jeweils 30.000 Euro dotierten Finlandia-Preise sind die wichtigsten Literaturauszeichnungen Finnlands, die jährlich von der Finnischen Buchstiftung vergeben werden. Von den ausgezeichneten Autoren liegen bisher noch keine Übersetzungen in deutscher Sprache vor.

Ehrengastrolle von Brasilien an Finnland übergeben

Frankfurt, 14. Oktober 2013. Bei der heutigen Abschlussveranstaltung der Frankfurter Buchmesse übergab das Gastland Brasilien die Ehren- gastrolle an den künftigen Ehrengast Finnland 2014. Mehr als ein Jahr verbrachte die gläserne Skulptur im Eingangsbereich der Brasiliani- schen Nationalbibliothek in Rio de Janeiro, bevor sie heute in Frankfurt in die Hände von Iris Schwanck, Direktorin von FILI – Finnish

Literature Exchange und Leiterin des Projekts Finnland 2014, wechsel- te. „Finnland. Cool. – unter diesem Motto werden wir Ihnen im kom- menden Jahr die Literatur Finnlands von A bis Ö, dem letzten Buchsta-

ben im finnischen Alphabet, präsentieren“, versprach Iris Schwanck. Finnlands Beitrag zur Inschrift der Gastrolle ist ein Auszug aus dem Werk „Sieben Brüder“ des finnischen Nationalschriftstellers Aleksis Kivi.

Im Mittelpunkt des Abschluss-Events standen der brasilianische Autor Paulo Lins und die finnische Schriftstellerin Rosa Liksom. Die Autorin des preisgekrönten Romans „Abteil Nr. 6“ hat sich schon immer durch Sprachen leiten lassen, für sie ist „Sprache das Tor zur Kultur“.

Den kulturellen Rahmen gestalteten der finnische Comic Artist Petteri Tikkanen und die finnische Elektro- und Jazz-Ikone Jimi Tenor, der die Live-Performance musikalisch unterstützte. Beide Künstler ließen die Veranstaltung in einem „coolen“ Happening enden und vermittelten einen Vorgeschmack auf den Auftritt Finnlands als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2014.

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Cool. Cooler. Finnland!

Der Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2014 präsentiert sich mit Humor und finnischer Coolness – weit mehr als 100 Titel erscheinen in deutscher Übersetzung

Frankfurt, 10. Oktober 2013. Finnland. Cool. lautet das Motto des Ehrengastes Finnland der kommenden Frankfurter Buchmesse (8. bis 12. Oktober 2014). Roman Schatz ist der Erfinder des prägnanten Slogans. Der Wahlfinne, der seit 26 Jahren in Helsinki lebt und als Schriftsteller und Journalist arbeitet, bringt das Denken und Handeln der Finnen auf den Punkt: „Finnland hat seine heutige Größe nicht durch militärische Macht oder ökonomische Potenz erreicht sondern allein durch seine Kultur, in der Lesen und Bildung die Hauptrollen spielen. Das allercoolste an Finnland sind die Geschichten, die wir im kommenden Jahr erzählen werden.”

Mit dem Ehrengastauftritt erwartet Finnland einen größeren Durchbruch der finnischen Literatur und Kultur. Primäres Ziel ist die nachhaltige Positionierung finnischer Literatur auf den Buchmärkten der Welt sowie eine signifikante Erhöhung des Verkaufs von Auslandsrechten. Für die praktische Umsetzung des ehrgeizigen Projekts zeichnet FILI – Finnish Literature Exchange verantwortlich. Wie Iris Schwanck, Direktorin von FILI und Leiterin des Projekts Finnland. Cool. 2014, ausführt, war und ist das Lesen ein Schlüsselfaktor in der Geschichte Finnlands. Dementsprechend beschäftigt sich der Gesamtauftritt – visuell wie inhaltlich – mit Sprache, Worten und deren Bedeutungen, mit Buchstaben und Ideen. „Unsere Geschichte setzt sich aus Worten zusammen. Im Mittelpunkt stehen die Literatur, das Lesen und Lernen. Wir spielen mit dieser Vielstimmigkeit und heben Literatur mit neuen Mitteln und auch in unerwarteten Kontexten hervor”, so Iris Schwanck.

Der visuelle Auftritt wird von Studenten unterschiedlicher Fachbereiche der Aalto-Universität gestaltet. Sie kreierten nicht nur das Ehrengastlogo, sie stellen zudem ihre Kreativität beim Design der Ehrengastausstellung im Forum unter Beweis. Inhaltlich wird die Erfolgsstory des finnischen Bildungswesens im Vordergrund stehen. „Finnen lieben es, zu lesen, und wir sind Weltmeister in der Nutzung von Bibliotheken”, erläutert Paavo Arhinmäki, finnischer Minister für Kultur und Sport.

Für das kommende Jahr hat sich der Ehrengast viel vorgenommen: Allein im deutschsprachigen Raum werden 2014 weit mehr als 100 Neuübersetzungen erscheinen. Eine Vielzahl finnischer Autoren präsentieren ihre Literatur im Rahmen zahlreicher literarischer Festivals, Lesungen und Diskussionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eine wesentliche Ressource sieht FILI in der Gründung einer professionellen Übersetzergemeinde. Deshalb bildete die Organisation seit der Vertragsunterzeichnung mit der Buchmesse im Jahr 2009 hunderte vonÜbersetzern in verschiedenen Sprachen fort und organisierte internationale Verlegerbesuche.

Bereits seit Jahren trägt FILI dazu bei, die Übersetzung, den Druck sowie die Veröffentlichung finnischer Literatur weltweit zu fördern. Jährlich unterstützt die Organisation über 200 Übersetzungen in über 40 Sprachen. „Die finnische Literatur ist originär, lebendig und unverwechselbar und wir haben große Wegbereiter für den internationalen Erfolg unserer Literatur. Tove Jansson beispielsweise, deren 100jähriges Jubiläum wir im kommenden Jahr feiern, Arto Paasilinna oder als neuesten Star Sofi Oksanen,” so Iris Schwanck. Ein weiterer Name, den man sich sicher für die Zukunft merken muss, ist Salla Simukka. Die Rechte der Schneewittchen-Thriller-Trilogie der Newcomerin verkauften sich in mehr als 30 Länder der Welt.

Eine weitere Zielsetzung des Ehrengastauftritts ist eine umfangreichere Vernetzung mit den Entscheidern der internationalen Verlagsszene. Darüber hinaus möchte Finnland seinen Ruf als Kulturland und faszinierendes Urlaubsziel in Deutschland und Europa stärken.

„Jeder verbindet mit Finnland etwas anderes”, so Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. „Das vorbildliche Bildungssystem und die extrem niedrige Analphabetenrate etwa. Oder auch Krimis, Tango und Sauna. Coole Einsilbigkeit wie bei Kaurismäki. Ich zum Beispiel bin mit den Mumintrollen der Autorin Tove Jansson aufgewachsen. Lange war mir nicht bewusst, dass Tove Jansson Finnin ist, jedoch auf Schwedisch schreibt. Ich bin gespannt auf die finnische Literatur und sicher: Der Ehrengast 2014 wird uns alle überraschen!“

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Pressekonferenz

Am 10.10. fand auf der Frankfurter Buchmesse die erste Pressekonferenz für Finnland. Cool. statt.