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JIMI TENORS KOSMISCHE SHOW mit Megatron Braineater, Syksy Räsänen und Johanna Sinisalo
Finnischer Abend im Rahmen des internationalen literaturfestivals in Berlin
Haus der Berliner Festspiele
Oberes Foyer
20.09.2014 19:30 Uhr
Finnland ist Ehrengast der diesjährigen Buchmesse. Jimi Tenor, einer der großen Innovatoren der europäischen Elektromusik, kuratiert für das ilb einen finnischen Abend: mit Autorin Johanna Sinisalo, die u. a. das Drehbuch zur Nazi-Sci-Fi-Komödie »Iron Sky« schrieb, dem Kosmologen und politischen Aktivisten Syksy Räsänen und der Art-brut-Künstlerin Maria Candia alias Megatron Braineater.
Sprecher: Denis Abrahams
Preis 8 Euro / ermäßigt 6 / Schüler 4
http://www.literaturfestival.com
Johanna Sinisalo
Johanna Sinisalo, geboren 1958 in Sodankylä, schreibt Romane im Stile des »Finnish Weird«, einem Stil, der finnische Autoren zusammenfasst, die die realistische Tradition fallen gelassen haben. Ihr Romandebüt »Ennen päivänlaskua ei voi« (2000; dt. »Troll. Eine Liebesgeschichte«) wurde mit dem Finlandia-Literaturpreis ausgezeichnet. Sinisalos Bücher sind in etwa zwanzig Sprachen übersetzt. »Auringon ydin« (2013; dt. »Finnisches Feuer«, 2014) ist ihr siebter Roman.
Troll. Eine Liebesgeschichte. Tropen Stuttgart, 2005
Glasauge. Tropen Stuttgart, 2007
Finnisches Feuer. Tropen Stuttgart, 2014
Megatron Braineater
ist das Pseudonym der finnischen SciFi-Autorin Maria Candia. In ihrer vierbändigen »psychedelischen Weltall-Oper« »Kapteeni Shiva« (Ü: Kapitän Shiva) nutzt sie zum Beispiel die Möglichkeiten des Genres, um mit Genderfragen zu spielen und das klassische Rollen- und Geschlechterverständnis aufzulösen. Auch die Entstehungsgeschichte der Reihe ist eher unorthodox. Die Bücher wurden von dem kleinen Plattenlabel Flamongo veröffentlicht. Die Künstlerin tritt gelegentlich auch als DJ auf.
Jimi Tenor
Jimi Tenor wurde geboren als Lassi Lehto 1965 in Lahti, Finnland. Bis er 2005 wieder dorthin zurückkehrte, lebte er in Berlin, New York und London. Im Grenzland von Jazz, House und experimenteller Popmusik nahm Tenor u.~a. ein Album mit der Afrobeat-Legende Tony Allen auf (»Inspiration Information 4«, 2009) und kooperierte mit mehreren Orchestern. Seine Leidenschaft für selbst gebaute Instrumente zeigt auch das Album »Itetune« (2011). 2014 erhielt er den John Peel Play More Jazz Award. http://www.jimitenor.com
Übersetzer finnischer Literatur auf der Frankfurter Buchmesse – Mehr als 60 Übersetzer aus der ganzen Welt zu Gast
Frankfurt, 9. September 2014. Im Rahmen des Ehrengastauftritts von Finnland auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse organisiert FILI – Finnish Literature Exchange eine individuelle Veranstaltungsreihe für Übersetzer von finnischer Literatur. Zum ersten Mal in der Geschichte der Frankfurter Buchmesse wird ein solch spezifisches Rahmenprogramm eigens für Literaturübersetzer und ihre Arbeit zusammengestellt.
Mehr als 60 Übersetzer haben ihre Teilnahme an den Veranstaltungen bereits zugesagt. Darunter 54, welche aus der finnischen Sprache, und 6, die aus dem Finnland-Schwedischen in insgesamt 16 Sprachen der Welt übersetzen. Ein Drittel der Teilnehmer übersetzen ins Deutsche.
Während des dreitägigen Programms für Literaturübersetzungen werden die Teilnehmer die Buchmesse aus der professionellen Perspektive näher kennenlernen und mehr über den Stellenwert und die Bedeutung von Übersetzern für den Literaturexport erfahren. Die Frankfurter Buchmesse ist der weltgrößte Marktplatz für die Verlagsindustrie und für den Verkauf von Übersetzungsrechten – ein wichtiger Aspekt, der gerade auch für Übersetzer von Interesse ist. Schließlich treten sie in ihren jeweiligen Ländern als Botschafter der finnischen Literatur auf und bringen in dieser Rolle den lokalen Verlagshäusern die zeitgenössische Literatur aus Finnland näher.
Das Ziel der Ehrengastpräsentation „Finnland. Cool.“ ist ein nachhaltiges Wachstum bei den Verkäufen von Übersetzungsrechten finnischer Literatur. Ohne kompetente Übersetzer ist dieses Vorhaben nicht zu erreichen. Im Laufe der Jahre hat FILI ein weitreichendes Angebot an Weiterbildungsmaßnahmen für Übersetzer entwickelt, welches zum Beispiel Seminare für Nachwuchs-Übersetzer, für auf jeweilige literarische Genres spezialisierte Übersetzer oder für Übersetzer, die jeweils am gleichen Gesamtwerk oder sogar dem gleichen Buch eines einzelnen Autors arbeiten, beinhaltet.
Weitere Informationen:
Pressebüro Finnland. Cool. | c/o WBCO GmbH | Silvia Lenz | Krögerstraße 2 |
60313 Frankfurt | T +49.69.13388037 | F +49.69.13388033 | s.lenz@wbco.de
Eiskalte Verbrechen aus Finnland
Die finnische Krimiliteratur rückt Gesetzeshüter und Verbrecher in den Mittelpunkt des Geschehens
Frankfurt, 2. September 2014 – Wie in anderen Ländern der Welt, stehen auch in Finnland Thriller und Krimis ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Leser. Waren es Mitte der neunziger Jahre noch 20 Bücher die jährlich auf den Markt kamen, sind es aktuell mehr als 90 Krimis, die in Finnland neu erscheinen. Inzwischen werden auch immer mehr finnische Kriminalromane ins Deutsche übersetzt und machen den etablierten schwedischen und norwegischen Autoren starke Konkurrenz.
Es kommt nicht selten vor, dass der Begriff “Schwedenkrimi” als Synonym für Kriminalromane aus ganz Skandinavien benutzt wird. Dennoch gibt es Unterschiede: Sachlicher Realismus – sowohl in der Beschreibung des Milieus als auch der Charaktere der Protagonisten – sowie eine durchgängige Bodenständigkeit dominieren den finnischen Kriminalroman. Populäre Namen der finnischen Crime Scene sind beispielsweise Leena Lehtolainen (Wer ohne Schande ist: Maria Kallio ermittelt), Matti Rönkä (Finnische Freunde), Ilkka Remes (Das X-Virus) oder Taavi Soininvaara (Tot: Leo Kara ermittelt / Das andere Tier: Ratamo ermittelt), verrät die finnische Expertin für Krimiliteratur Paula Arvas PhD, die als Programm Produzentin an der Helsinki Universität arbeitet. Als hoffnungsvolle Newcomer gelten ihrer Meinung nach die bereits in Deutsche übersetzten Autoren Kati Hiekkapelto (Kolibri), Pekka Hiltunen (Das schwarze Rauschen), Antti Tuomainen (Der Todesschlaf) und Saara Kesävuori.
Die Geschichte der finnischen Krimiliteratur ist vergleichsweise jung. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschienen die ersten Kriminalgeschichten in finnischer Sprache. Ihre Vorläufer waren Moritaten, die in Form von Flugblättern über brutale Morde, Täter und ihre Opfer berichteten. Daneben herrschte eine rege Übersetzungstätigkeit. So wurde beispielsweise Kriminalliteratur aus Großbritannien und Frankreich ins Finnische übertragen, was einen großen Einfluss auf die noch in den literarischen Kinderschuhen steckenden finnischen Autoren ausübte. Bis heute dominieren deshalb immer noch die an der Realität orientierten Polizei- und Detektivgeschichten die finnische Kriminalliteratur.
Die Protagonisten der eher klassischen Kriminalerzählungen variieren jedoch. Während Leena Lehtolainen in ihrer Krimiserie den Leser mit der aufgeklärten und eigenwilligen Polizistin Maria Kallio auf Spurensuche gehen lässt, schickt Matti Rönkä mit Viktor Kärppä einen Halbrussen mit finnischen Wurzeln auf den schmalen Grat zwischen Verbrechen und Landesdienst, wodurch der Leser zur moralischen Positionierung gezwungen wird. Die politische Korrektheit leidet nicht selten darunter und so kommt es vor, dass das vermeintlich Böse am Ende die Nase vorn hat. In den Studio-Thrillern von Pekka Hiltunen legen die Grafikerin Lia mit ihrer Freundin Mari, einer Psychologin mit einer ungewöhnlichen Fähigkeit, Menschenhändlern, Mördern und machtgierigen Politikern das Handwerk. Beide Protagonistinnen leben in London und sind Angehörige einer Untergrundorganisation. Kati Hiekkapelto wird als vielversprechendes Nachwuchstalent finnischer Krimiliteratur gehandelt. Ihr Erstlingswerk Kolibri ist der spannende Auftakt einer Krimireihe, in der die Jungkommissarin Anna Fekete die Hauptrolle spielt. Innerhalb ihrer Reihe setzt sich die Autorin u.a. mit brisanten Themen wie Einwanderung oder Multikulturalität auseinander.
„Der finnische Krimi ist im Grund sehr demokratisch. Neben dem Gesetzeshüter steht oft auch der Verbrecher selbst im Zentrum des Interesses“, definiert Paula Arvas und führt weiter aus: „Typisch finnisch ist auch der Realismus, sowohl in Darstellung des Milieus als der der Charaktere.“ Augenzwinkernd erklärt sie weiter: „Der wesentliche Unterschied zwischen schwedischen und finnischen Krimis ist jedoch, dass die finnischen Thriller noch nicht den Durchbruch erreicht haben, wie es mit der schwedischen Stieg Larsson Trilogie der Fall war.“
Welch internationales Potenzial in Thrillern aus Finnland steckt, zeigen die beiden derzeit produktivsten Krimiautoren Finnlands, die auch im deutschen Sprachraum Erfolge feiern und für eine zweite Welle nordischer Krimis auf dem hiesigen Buchmarkt sorgen. Ilkka Remes und Taavi Soininvaara vermischen in ihren nervenaufreibenden Geschichten den althergebrachten Polizeiroman mit Elementen des Polit- und Psychothrillers. Die Figuren agieren auf internationalen Schauplätzen mit Finnland als Ausgangspunkt und Drehscheibe. Ilkka Remes zählt zu den meistgelesenen Autoren Finnlands. Seine Thriller für Erwachsene und Jugendliche stürmen regelmäßig die Bestsellerlisten. Er gilt als Garant für hochkarätige Spannungsliteratur von internationalem Format. Eiskalte Spannung serviert auch Taavi Soininvaara seinem Publikum und schickt gleich zwei Ermittler in unterschiedlichen Reihen auf Spurensuche. Die Bücher um Arto Ratamo, der vom Wissenschaftler zum Ermittler wurde, wurden mehrfach ausgezeichnet. Auch die packenden Stories um die Geheimorganisation Mundos Novus und den Ermittler Leo Kara feiern in Finnland Siegeszüge.
Finnland.Cool. wird auf der Frankfurter Buchmesse mit den Autoren Kati Hiekkapelto, Pekka Hiltunen, Leena Lehtolainen, Matti Rönkä, Taavi Soininvaara und Antti Tuomainen die spannende Welt der finnischen Kriminalliteratur vorstellen.
Neue Krimis aus Finnland:
Kati Hiekkapelto, Kolibri, Roman, aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara, ET September 2014, Heyne.
Pekka Hiltunen, Die Frau ohne Gesicht und Das schwarze Rauschen, Roman, aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara, ET 2014, Berlin Verlag.
Leena Lehtolainen, Der Löwe der Gerechtigkeit, Roman, aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara, ET Juli 2014, Rowohlt Taschenbuch.
Leena Lehtolainen, Das Nest des Teufels und Wer ohne Schande ist. Maria Kallio ermittelt. Aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara, ET Januar und August 2014, Kindler.
Matti Rönkä, Finnische Freunde – Drei Viktor Kärppä Krimis in einem Band, Roman, aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara, ET September 2014, Bastei Lübbe
Taavi Soininvaara, Tot – Leo Kara ermittelt, Krieg der Götter und Das andere Tier, Roman, aus dem Finnischen von Peter Uhlmann, ET August und September 2014, Aufbau Verlag.
Antti Tuomainen, Todesschlaf, aus dem Finnischen von Anke Michler-Janhunen, ET Oktober 2014, Ullstein/List.
Ilkka Remes, Das X-Virus, Thriller, aus dem Finnischen von Stefan Moster, ET Oktober 2014, dtv
Finnische Krimiautoren zu Gast in Deutschland:
Hamburg
Kriminacht mit Leena Lehtolainen und Kati Hiekkapelto
Harbor Front Literaturfestival Hamburg
http://harbourfront-hamburg.com/veranstaltung/finnland-krimi
07.10.2014, 20:00 Uhr
Kühne Logistics University – THE KLU
Großer Grasbrook 15-17
20457 Hamburg
Düsseldorf
Camilla Renschke liest Kati Hiekkapelto „Kolibri“
http://www.duesseldorf.de/stadtbuechereien/termine/finnland.shtml
08.10.2014, 20:00 – 22:00 Uhr
Zentralbibliothek Düsseldorf
Bertha-von-Suttner-Platz 1
40227 Düsseldorf
Bad Berleburg
Leena Lehtolainen: Wer ohne Schande ist
Berleburger Literaturpflaster
http://www.literaturpflaster.com/
10.10.2014, 20:00 Uhr
Amtsgericht
Im Herrengarten 5
57319 Bad Berleburg
Finnische Krimiautoren zu Gast in Frankfurt:
FRANKFURT (MESSEGELÄNDE)
www.buchmesse.de/kalender
Antti Tuomainen: Todesschlaf
09.10.2014, 13:30 – 13:50 Uhr
Finnland-Pavillon / Café. Stage., Forum, Ebene/Level 1, Messegelände
Kati Hiekkapelto: Kolibri
09.10.2014, 14:00 – 14:30 Uhr
Finnland-Pavillon / Café. Stage., Forum, Ebene/Level 1, Messegelände
Leena Lehtolainen
10.10.2014, 11:30 – 15:50 Uhr
Finnland-Pavillon / Café. Stage., Forum, Ebene/Level 1, Messegelände
Taavi Soininvaara: Das andere Tier
10.10.2014, 13:30 – 13:50 Uhr
Finnland-Pavillon / Café. Stage., Forum, Ebene/Level 1, Messegelände
Johan Bargum: Septembernovelle
11.10.2014, 12:00 – 12:20 Uhr
Finnland-Pavillon / Café. Stage., Forum, Ebene/Level 1, Messegelände
Matti Rönkä: Finnische Freunde
11.10.2014, 13:00 – 13:20 Uhr
Finnland-Pavillon / Café. Stage., Forum, Ebene/Level 1, Messegelände
FRANKFURT (CITY)
Finnischer Krimiabend mit Taavi Soininvaara und Pasi Jääskelainen
http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/2014-09%20und%2010%20-%20Erwachsene.pdf
09.10.2014, 19:30 Uhr
Zentralbibliothek Stadtbücherei Frankfurt am Main
Hasengasse 4
60311 Frankfurt am Main
Krimilesung mit Pekka Hiltunen
http://www.die-wendeltreppe.de
10.10.2014, 20:00 Uhr
Buchhandlung „Die Wendeltreppe“
Brückenstr. 34
60594 Frankfurt am Main
Das finnische Schuljahr
Das Schuljahr in Finnland zählt insgesamt 189 Arbeitstage; diese werden innerhalb des vom Grundschulgesetz bestimmten Zeitraumes des Schuljahres (1.8.-31.7.) abgehalten. Jede Gemeinde darf den ersten Unterrichtstag selbst bestimmen, aber im Allgemeinen wird der Schulbetrieb etwa ab Mitte August wieder aufgenommen. Die Sommerferien dauern in etwa 2,5 Monate und zu Weihnachten haben die SchülerInnen noch einmal mindestens 10 Schultage frei.
Die Sommerferien waren nicht immer so kurz
Seit 1971 dauert die Schulwoche in Finnland nicht mehr 6, sondern 5 Tage, wodurch der Samstag unterrichtsfrei wurde. Die längere Arbeitswoche ermöglichte auch längere Sommerferien, die vor der Umstellung 3 volle Monate betrugen. Die langen Sommerferien waren damals auch deshalb von Nöten, weil Finnland ein von der Agrarwirtschaft getragener Staat war. Die Hilfe der SchülerInnen bei Feld- und Waldarbeit am elterlichen Hof war während des arbeitsreichen Sommers eine wichtige Ressource. Mittlerweile hat sich der Anteil der Feldarbeit während der Sommerferien reduziert; Finnland ist nunmehr weltweit Pionier in Sachen Informationstechnologie und im Entwickeln von Videospielen mit wütenden Vögeln.
Weitere Ferien um Kraft zu schöpfen
Wer hart arbeitet, muss sich auch ausgiebig vergnügen können. Im langen finnischen Schuljahr können die SchülerInnen zusätzlich zu den bereits erwähnten Sommer- und Weihnachtsferien auch Herbst- und Winterferien genießen. Ähnlich wie die Sommerferien, waren auch die Herbstferien früher arbeitsreich, vor allem deshalb, weil man helfende Hände auf den Kartoffelfeldern und zum Beerenpflücken benötigte. Auch die Familien aus der Stadt gingen ihren Verwandten auf dem Land zur Hand.Aus diesem Grund wurden die Herbstferien früher auch “Kartoffelernte-Ferien” genannt. Ähnlich zur Entwicklung der Sommerferien hat sich auch die Bedeutung der Herbstferien stark gewandelt, heutzutage steht vor allem der Erholungsmoment im Vordergrund.
Die Geschichte der Winterferien geht zurück auf das Jahr 1926, in dem der Turnlehrer und Offizier der Bürgerwehr Santeri Hirvonen vorschlug Skiferien abzuhalten. Nach seiner Vorstellung könnten sich die SchülerInnen so während der Winterferien sportlich betätigen und auch gleichzeitig Kräfte für den Unterricht im Frühling sammeln. Nach einigen Jahren der Innovationsarbeit wurden die Skiferien 1933 in den Grundschulen zum ersten Mal abgehalten. Die Anzahl der skifahrenden Jugendlichen hat sich mittlerweile reduziert, dafür erfreuen sich Wintersportarten wie Schlittenfahren und Snowboarden großer Beliebtheit. In den letzten Jahrzehnten wurden die Winter in Südfinnland immer schneeärmer, weshalb die Bevölkerung für ihren Skiurlaub Richtung Lappland fährt.
Finnish Weird: Phantastisches aus Finnland
Frankfurt, 28. Juli 2014 – Nordische Mythologie gepaart mit beißendem Humor samt einer Prise Grusel – dies zeichnet die junge, etwas eigenwillige Fantasy-Literatur Finnlands, dem diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse, aus. In Finnland wird diese Literaturrichtung als eigene Gattung unter dem Label „Finnish Weird“ geführt.
Als vor mehr als 150 Jahren die deutsche Literatur mit Goethe und Schiller in der Klassik ihren Höhepunkt erreichte, steckte die finnische Literatur noch in den Kinderschuhen. Während Goethe mit seinem phantastischen Faust kulturell breite Akzeptanz fand – und er spätestens mit dieser Veröffentlichung als Vertreter der Hochliteratur galt – wurden in Finnland Texte mit unrealistischen und phantastischen Zügen, die sich an ein erwachsenes Publikum richteten, per-se als Märchen oder Eskapismus klassifiziert. Nur dann, wenn Außerirdische oder Geister in den Geschichten vorkamen, wurden sie als akzeptierte Erzählliteratur für Kinder von der Gesellschaft angenommen.
Aufgrund der vergleichsweise späten Entstehung einer fiktionalen Literaturgeschichte kennen junge finnische Autoren keine Genregrenzen oder Schreibtraditionen. Dadurch konnte ein wunderlicher Mix aus Science-Fiction, Fantasy, Horror, Surrealismus und mehr entstehen, der eine Hommage an finnische Folklore und Mythen darstellt. Eine Trennung der Gattungen wird von vielen finnischen Autoren als restriktiv und unnötig angesehen.
In Anlehnung an die mit „Nordic Noir“ bezeichneten skandinavischen Krimis kreierte die finnische Science Fiction- und Fantasy-Autorin Johanna Sinisalo im Jahr 2010 den Begriff „Finnish Weird“ (weird steht im Englischen für u.a. bizarr, seltsam, eigenartig), um gerade diesem skurrilen Mix verschiedenster phantastischer Genreelemente in der finnischen Literatur einen Namen zu geben.
Im Ansatz kann „Finnish Weird“ mit der sogenannten „Speculative Fiction“ aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum verglichen werden. Als stilistisches Paradebeispiel gilt Johanna Sinisalos Buch Troll: Eine Liebesgeschichte, das in Finnland im Jahr 2000 erschienen ist und zu einem Boom fiktiver Erzählungen führte. Seit dem begeistern sich immer mehr Leser für Literatur, die auf das skurrile Potpourri zurückgreift und unter „Finnish Weird“ zusammengefasst wird.
Nicht selten bewegen sich die Geschichten in realistischen Umgebungen, sind auf gewisse Weise jedoch bizarr in ihren eigentümlichen Wendungen, sodass sie sich klar von der traditionellen Erzählweise abgrenzen. „Fantastische Figuren, die nordische Sagenwelt, Mythologie und bizarre Erzählstränge bilden wichtige Elemente dieser fiktiven Literatur – eben ganz ‚Finnish Weird‘, so Maria Antas, Literaturexpertin und Leiterin des literarischen Programms Finnland.Cool. – Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2014.
Johanna Sinisalo gestaltet „Finnish Weird“ als Verbindung von nordischer Mythologie, Verweisen auf etablierte finnische Literatur und beißendem Sarkasmus. Getreu der Genrevielfalt steht bei ihr die Geschichte an erster Stelle. Häufiges Motiv und Ort der Handlung ist die Natur, in der viele Finnen Entspannung und Erholung vom Alltag suchen. Durch „Finnish Weird“ wird diesem natürlichen Schutzwall etwas Mystisches mit einer subtil bedrohlichen und düsteren Atmosphäre zugeschrieben.
Ähnlich „weird“ ist Emmi Itärantas Roman Der Geschmack von Wasser, der im September 2014 bei dtv in der Reihe Hanser erscheinen wird. Aufgrund einer Wasserknappheit flüchtet die Protagonistin Noria in eine Höhle und findet eine geheime Wasserquelle, in dessen Folge das eigentlich rettende Kleinod im übertragenen Sinne zur Bedrohung für das Mädchen wird. „Eine der wichtigsten Aufgaben von Fiktion ist es, die Welt in einem anderen Licht zu zeigen“, sagt die junge Autorin, der ihr Durchbruch in Finnland 2011 mit Der Geschmack von Wasser gelang.
Selbst Autoren, die bisher keine phantastischen Aspekte in ihre Bücher einfließen ließen, versuchen sich immer öfter an mystischen Elementen und phantasievollen Geschichten. Neben den aufgelösten Genregrenzen vermischen sich dadurch alte Schreibgewohnheiten mit neuen Stilen und brechen auf diese Weise tradierte Muster. Die individuelle Gewichtung der verwobenen Gattungen ermöglicht den Autoren nahezu unbegrenzte Gestaltungsvielfalt. Miikko Oikkonen und Pasi Ilmari Jääskeläinen sind weitere vielversprechende Autoren des einzigartigen Genres. Gemeinsam mit Emmi Itäranta und Johanna Sinisalo werden sie auf der Frankfurter Buchmesse „Finnish Weird” präsentieren und mit dem Publikum eine Achterbahnfahrt quer durch die phantastischen Genres aus der Feder von einzigartigen Autoren unternehmen.
Johanna Sinisalo
Finnisches Feuer (Auringon ydin), Roman
aus dem Finnischen von Stefan Moster
ET 19. Juli 2014
Klett-Cotta Verlag
Emmi Itäranta
Der Geschmack von Wasser (Teemestarin kirja), Roman
aus dem Finnischen von Anu Stohner
ET September 2014
dtv Reihe Hanser
Miikko Oikkonen mit Sari Luhtanen
Nymphs 1.1. Verführerischer Vollmond &
Nymphs 1.2. Tödliche Liebe (Nymfit – Montpellierin legenda)
aus dem Finnischen von Alexandra Stang
ET 25. September 2014
Fischer Kinder- und Jugendtaschenbuch
Pasi Ilmari Jääskeläinen
Lauras Verschwinden im Schnee (Lumikko ja yhdeksän muuta), Roman
aus dem Finnischen von Angela Plöger
ET 12. September 2014
Aufbau Verlag
Finnland im Frankfurter Kunstverein
Das kulturelle Rahmenprogramm des diesjährigen Ehrengastes der Frankfurter Buchmesse startet mit der Gruppenausstellung ”Matters of Time. Artists from Finland”.
Frankfurt, 24. Juli 2014 – Finnland ist in diesem Jahr Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Nicht nur auf dem Messegelände wird die Literatur und Kultur Finnlands während der Messetage (8.-12. Oktober 2014) überall präsent sein, auch in der Stadt Frankfurt gibt es zahlreiche Anlässe und Gelegenheiten, die Kultur Finnlands zu entdecken.
Den Anfang dazu macht die Gruppenausstellung „Matters of Time. Artists from Finland“, die vom 25. Juli bis zum 12. Oktober 2014 im Frankfurter Kunstverein zu sehen ist. Arbeiten von acht KünstlerInnen und Künstlerduos aus Finnland geben Einblicke in die vielfältigen Ausdrucksformen der zeitgenössischen finnischen Kunst. Unter Verwendung verschiedener Medien wie Fotografie, Video, Skulptur, Sound und Computeranimation beschäftigen sich die ausgestellten Werke mit Fragen nach dem Wesen der Zeit und mit Metaphern der Vergänglichkeit. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung teilte Iris Schwanck, die Direktorin von FILI und Leiterin des Gastlandprojekts Finnland.Cool mit:
”Die Ausstellung im Frankfurter Kunstverein und ihr Begleitprogramm spiegeln die Grundidee unseres Finnland.Cool.-Projektes hervorragend wider. Wir wollen das Publikum dazu einladen, sich überraschen und aufrütteln zu lassen, neue Zusammenhänge zu entdecken und vieles zu lernen.”
Bis zum Frankfurter Bücherherbst und darüber hinaus wird die finnische Kultur an vielen Orten in der Stadt das Publikum in seinen Bann ziehen.
So zeigt zum Beispiel das Deutsche Filminstitut / Deutsche Filmmuseum ab Ende August eine Retrospektive des finnischen Kultregisseurs Aki Kaurismäki (29. August – 8. Oktober 2014). Außerdem werden dort im Oktober unter dem Titel „Carte blanche“ sieben Klassiker des finnischen Films gezeigt, die von dem finnischen Filmhistoriker und Filmemacher Peter von Bagh auf der Basis bekannter literarischer Werke ausgewählt wurden (8. – 31. Oktober 2014).
Das Deutsche Architekturmuseum präsentiert vom 6. September – 9. November 2014 mit „Suomi Seven“ sieben
vielversprechende junge Architekten aus Finnland.
Anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2014 wird das wegweisende finnische Fotografieprojekt „The Loveliest Girl in the World“ zum ersten Mal in Deutschland gezeigt. In der Ausstellungshalle 1A sind Portraits von heranwachsenden Mädchen eines Kinderheims in Helsinki der finnischen Fotografin Miina Savolainen zu sehen (26. September – 19. Oktober 2014).
In einer umfassenden Einzelausstellung präsentiert die Schirn Kunsthalle Frankfurt Werke von Helene Schjerfbeck, der wichtigsten Malerin Finnlands der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (2. Oktober 2014 – 11. Januar 2015).
Im Oktober widmet sich der Mousonturm mit „Run Wild Stay Cool“ zehn Tage lang dem Aktuellsten und Aufsehenerregendsten, was die Tanz- und Performance-Szene Finnlands zu bieten hat.
Das Fotografie Forum Frankfurt zeigt mit der Ausstellung „Potretti“ zeitgenössische Fotokunst aus Finnland. Im Mittelpunkt stehen Portraits und Selbstportraits der beteiligten Künstler (4. Oktober – 30. November 2014).
Neue Perspektiven eröffnen auf die Welt, die wir zu kennen glauben – darum geht es der finnischen Künstlerin und Autorin Rosa Liksom mit ihren „Burka“ Fotografien, die vom 6. bis zum 26. Oktober 2014 im Haus am Dom zu sehen sind.
Mehr zum Finnland.Cool Kulturprogramm gibt es hier.
Weitere Informationen:
Pressebüro Finnland. Cool. | c/o WBCO GmbH | Silvia Lenz | Krögerstraße 2 |
60313 Frankfurt | T +49.69.13388037 | F +49.69.13388033 | s.lenz@wbco.de
Modernes Rentier heißt Ehrengast Finnland willkommen
Frankfurt am Main, 03.07.2014 – Die zehn Finalisten und die drei Siegermotive des jährlichen Plakatwettbewerbs für den Ehrengast der Frankfurter Buchmesse sind gefunden. Die Jury hat sich für die Motive „Rentier“, „Spiegelbild“ und „Stille Wasser“ – alles Einreichungen Studierender der Hochschule für Gestaltung Offenbach – entschieden. Die drei Plakate „funktionieren schnell“, so die Jury, bieten aber jeweils auch Potenzial sich „tief hinein zu begeben“. Das Siegermotiv, eine stilisierte Rentierzeichnung, erinnere an eine urbane Höhlenzeichnung und begeisterte die Jury unter anderem dadurch, dass es als Icon ganz eigenständig stehen könne.
Studierende von vier Hochschulen mit gestalterischen Studiengängen aus dem Rhein-Main-Gebiet (Wiesbaden, Offenbach, Darmstadt und Mainz) haben sich an dem Wettbewerb beteiligt, den die Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr zum neunten Mal ausruft, um ihrem jährlich wechselnden Ehrengast einen originellen Willkommensgruß zu bieten. Insgesamt etwa 80 Entwürfe wurden eingereicht und die Gewinner gestern im Museum Angewandte Kunst Frankfurt bekannt gegeben. Eine Jury bestehend aus Vertretern der Buchmesse und dem Organisationskomitee des Ehrengasts 2014 Finnland, dem Museum Angewandte Kunst, dem Kulturamt der Stadt Frankfurt und dem Deutschen Designer Club hat die Siegerplakate gekürt.
„Alle drei Gewinner zeichnen sich durch ein sehr modernes Design aus“, so die Jury weiter „und sind einfach cool – wie das Gastland auch.“
Alle Informationen zum Wettbewerb und eine Übersicht der Plakatmotive der letzten Jahre sind auf der neu gestalteten Website „Willkommen Ehrengast“ zu finden. Im nächsten Jahr wird der Wettbewerb auf Gestaltungs-Hochschulen in ganz Deutschland ausgeweitet.
„Jedes Jahr stehen Frankfurt und das jeweilige Gastland im Fokus der Aufmerksamkeit. Ich freue mich, dass wir mit dem Wettbewerb bald deutschlandweit Designern, Professoren und Studenten ein Projekt bieten können, sich dem Thema aus Design-Sicht zu nähern“, ergänzt Markus Gogolin, Leiter Marketing und Kommunikation DACH bei der Frankfurter Buchmesse.
Die drei besten Motive erhalten Preisgelder, zwei der drei Erstplatzierten werden im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse in der ganzen Stadt plakatiert. Die insgesamt zehn besten Entwürfe sind außerdem als Postkarte erhältlich.
Die drei Sieger und ihre Motive:
1. Platz (1.500 Euro Preisgeld): „Rentier“ von Svetlana Mijic
Begründung der Jury: „Das Plakat bringt Kommunikation zu seiner ursprünglichen Aufgabe zurück: es funktioniert wie eine Art Urzeichen in seiner Reduktion und Eindeutigkeit im öffentlichen Raum.“
2. Platz (1.000 Euro Preisgeld): „Stille Wasser“ von Mathias Bär
Begründung der Jury: „Hier kommt das Prinzip ‚laut durch leise‘ zum Tragen. Ein starkes Motiv, thematisch nahe dem was wir mit Finnland verbinden.“
3. Platz (500 Euro Preisgeld): „Spiegelbild“ von Karin Rekowski
Begründung der Jury: „Welten treffen hier aufeinander: Idyllisch und punkig. Das hat eine tolle Dynamik und zeigt die Extreme unseres Gastlandes.“
Die besten zehn Entwürfe des Wettbewerbs werden vom 25. Juni bis 13. Juli im Foyer Museum Angewandte Kunst Frankfurt für Besucher in einer Ausstellung kostenfrei zu sehen sein.
Weitere Informationen zum Thema:
Website „Plakatwettbewerb“: http://willkommen-ehrengast.de
Informationen zum Ehrengast Finnland 2014: www.buchmesse.de/ehrengast
Ehrengast-Blog: http://blog.buchmesse.de/2014/04/10/finnland-plakatwettbewerb/
Finnland macht Frankfurt cool
Frankfurt 25.6.2014 — Schnörkellos, kreativ und auf den Punkt „cool“ – so inszenierte sich heute Finnland, der diesjährige Ehrengast der Frankfurter Buchmesse im Frankfurter Literaturhaus. Passend zum Motto der Ehrengastpräsentation Finnland.Cool. präsentierten die Finnen ihr literarisches und kulturelles Programm mit einer „stand-up“ Performance. Ebenso unkompliziert und gelassen soll der Auftritt im Herbst das Publikum in Frankfurt überraschen und begeistern.
Als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse (8.-12. Oktober 2014) lädt in diesem Jahr Finnland zu einem coolen Abenteuer und bringt neben 130 Neuerscheinungen in deutscher Sprache, mehr als 50 Autorinnen und Autoren aus nahezu jedem literarischen Genre nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz, um Literatur aus Finnland nachhaltig vorzustellen. Neu, mutig, verrückt und überraschend sind die Attribute, die die Ehrengastpräsentation 2014 auszeichnen werden. Finnland.Cool. lautet das Motto der Präsentation, in deren Zentrum die finnische Literatur und das Lesen steht. Aber auch zahlreiche Kulturveranstaltungen und Ausstellungen werden das kulturelle Finnland vorstellen.
„Literatur gehört allen und sollte überall erreichbar sein. Deswegen bringen wir finnische Literatur und finnische Bücher nach Frankfurt, zu den literarischen Orten der Stadt, in städtische Saunas, private Wohnungen oder in die Klubs. Wir haben sogar in Zusammenarbeit mit dem finnischen Goethe-Institut ein Saunamobil organisiert“, erläutert Iris Schwanck, die Direktorin von FILI (Finnish Literature Exchange) und Leiterin der Ehrengastpräsentation in Frankfurt.
„Was mich am finnischen Gastlandauftritt fasziniert, ist die Leichtigkeit und auch die Konsequenz, mit welcher Finnland Bildung und Kultur als unzertrennliche Einheit präsentiert“, so Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. „Als erstes Gastland organisieren die Finnen auf der Messe auch einen Nationalstand im Bildungsbereich der Halle 4.2. Diese Haltung signalisiert für mich das große Vertrauen in die Zukunft der finnischen Gesellschaft als auch den Respekt vor ihrer Tradition. Wir erleben ein „Lehrstück“ im besten Sinne.“
Das Literaturprogramm der Finnen konzentriert sich nicht nur auf die Mainmetropole, finnische Autoren werden sich an rund 25 Literaturevents im deutschsprachigen Raum beteiligen. Eines der literarischen Highlights in Frankfurt ist sicher ein Abend mit der finnisch-estnischen Bestsellerautorin Sofi Oksanen (Als die Tauben verschwanden) am 8. Oktober im Schauspiel Frankfurt. Alles andere als „kühl“ wird der literarische Auftritt der Finnen dann, wenn in den Tagen der Buchmesse ein finnischer Autor oder eine Autorin eine der öffentlichen Saunen Frankfurts betritt und den Besuchern einen literarischen Aufguss verabreicht. Der „poetische Aufguss“ ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Goethe-Institut Finnland und wird zwischen dem 7. und 12. Oktober an unterschiedlichen Orten in der Frankfurter City stattfinden. Zu spontanen poetischen Saunabegegnungen kann es auch im Rahmen des Projekts „Schweiß & Sauna“ der jungen finnischen Spoken Word-Szene kommen, die zwischen dem 7. und 10. Oktober mit einem zum Saunamobil umgebauten Feuerwehrwagen einen poetischen Roadtrip durch Deutschland unternehmen wird. Das Mobil wird auch in Frankfurt Station machen. In der Frankfurter Stadtbibliothek wird es verschiedene Ausstellungen z.B. zur finnischen Literaturgeschichte oder zu finnischen Kinderbuchillustrationen geben. Außerdem sind Lesungen und Diskussionen zu Themen wie Finnlandkrimis, Minderheitenliteratur, Lesen oder Bibliothekswesen in Planung.
„Wenn wir über finnische Literatur sprechen, wird oft vergessen, dass wir eigentlich zwei „Literaturen“ haben – die finnische und die schwedische Literatur. Beide leben für sich selbst. Nur wenn über die Mumin Trolle von Tove Jansson gesprochen wird, sind wir eine Einheit“, so Maria Antas und Tiia Strandén, beide verantwortlich für das literarische Programm des Ehrengastes.
Auf dem Messegelände wird Finnland überall sichtbar sein. Die Ehrengastpräsentation wird traditionell im Forum Messe zu finden sein. Das erste Mal in der Geschichte der Frankfurter Buchmesse wurden für die Gestaltung keine namhaften Architekten beauftragt. Vielmehr wurde diese in die Hände von Studierenden aus dem Masterstudiengang Raum- und Möbeldesign an der Aalto-Universität Helsinki gelegt. Dem Slogan Finnland.Cool. folgend bildet eine finnische Winterlandschaft mit Eis und Schnee den Ausgangspunkt der Ausstellung. Davon ausgehend verbinden sich die Ruhe und Reinheit Finnlands zu einem Raumkonzept mit sechs Rotunden, die individuelle Räume mit unterschiedlichen Stimmungen und Inhalten, wie etwa Ausstellungen, eine Bühne mit Zuschauerraum oder ein Café beherbergen. Ihre Inspiration bei der Raumkonzeption erklärten die Designer anhand der zahlreichen Bibliotheken und Parklandschaften Finnlands:
„Wie ein finnischer Park, soll der Finnland.Cool. Pavillon als Erholungsstätte inmitten der großen, hektischen Messe dienen. Er soll die Besucher einladen, eine Reise in die Welt der finnischen Literatur zu unternehmen, dabei können sie entspannt unter einem Blätterdach mit einem Buch Platz nehmen oder selbst aktiv werden.“
Die finnische Verlagswelt wird mit zwei Nationalständen auf der Messe vertreten sein: Mit 37 finnischen Verlagen am Stand des finnischen Verlegerverbandes in Halle 5 und sechs Verlagen am Stand der Bildungs- und Schulbuchverlage in Halle 4.2. Typisch finnisch wird auch der Büchereibus auf der Agora der Messe sein, der zu Ehren des 100. Geburtstages der berühmten finnischen Autorin, Grafikerin und Malerin Tove Jansson ein Mumin-Gewand tragen wird. Finnlands Hauptstadt Helsinki können die Messebesucher u.a. in einem Park entdecken, der auf der Agora angelegt wird.
Neben der Literatur gehört zum Gastlandprojekt der Finnen auch ein lebendiges, „cooles“ Kulturprogramm, das in Frankfurt realisiert wird. Den Auftakt dazu bildet die Ausstellung Matters of time. Artists from Finland, die zeitgenössische Kunst aus Finnland schon ab dem 25. Juli im Kunstverein Frankfurt präsentiert.
Zwei umfangreiche Serien mit finnischen Filmen zeigt das Filmmuseum Frankfurt. Mit der Filmreihe Carte blanche wurde der große alte Mann des finnischen Kinos, Peter von Bagh, eingeladen, zehn seiner Filme auszuwählen, die dann vom 8. bis 31. Oktober im Filmmuseum zu sehen sein werden. Daneben wird es eine vollständige Aki-Kaurismäki-Retrospektive (29.8.-8.10.2014) geben.
Das Deutsche Architekturmuseum organisiert vom 5.9. bis 26.10. die Ausstellung Suomi Seven – Junge Architekten aus Finnland. Einen modernen Klassiker der finnischen Fotografie zeigt die AusstellungsHalle der Stadt Frankfurt ab 25.9. mit der Ausstellung Maailman ihanin tyttö / The Loveliest Girl in the World ein Projekt der Künstlerin und Pädagogin Miina Savolainen. Zum Teil noch nie öffentlich gezeigte Werke der finnischen Malerin Helene Schjerfbeck werden ab 1. Oktober in der Schirn Kunsthalle zu sehen sein.
Run Wild Stay Cool – ein Festival des zeitgenössischen finnischen Tanzes wird es ab dem 4.10. im Mousonturm geben, wo sich vier verschiedene Ensembles mit aktuellen Produktionen präsentieren. Die Autorin und Künstlerin Rosa Liksom wird am 5.10. ihre Ausstellung Burka im Haus am Dom eröffnen. Mit ihren Fotos will sie neue Perspektiven auf das Thema Gleichberechtigung erschließen.
Der berühmte finnische Tango darf natürlich auch in Frankfurt nicht fehlen: Im Literaturhaus Frankfurt wird es kurz vor Messebeginn am 6. Oktober einen literarischen Tangoball geben, bei dem man zur Musik das Tango-Orchesters Unto in die Geheimnisse der finnischen Tangoschritte eintauchen kann.
Darüber hinaus präsentiert das Finnland-Institut in Deutschland ein umfangreiches kulturelles Satellitenprogramm mit Musik, Design, bildenden Künsten und Diskussionen, das seit Jahresbeginn an über 30 Orten im deutschsprachigen Raum realisiert wird.