Hannu Raittila (geb. 1956 in Helsinki) veröffentlichte seinen ersten Roman Durchbruch Sintflut (Ei minulta mitään puutu) 1998 und landete damit gleich einen Publikumserfolg. Mit einer ordentlichen Portion Humor und Gesellschaftskritikt beschreibt er das Sommertreffen der religiösen Bewegung der Laestadianer. In seinem mit dem Finlandia-Preis ausgezeichneten zweiten Roman Canal Grande (Canal Grande) von 2001 versucht eine finnische Arbeitsgruppe Venedig vor dem Versinken zu retten. Kontinentaldrift (Terminaali) erzählt von zwei vernachlässigten Mädchen, besten Freundinnen, deren Leidenschaft für fremde Länder, sie in gefährliche Machenschaften verwickelt. Für den Roman wurde er mit dem finnischen Runeberg-Preis ausgezeichnet. Raittilas Stil ist direkt und lakonisch, bringt die oft groteske Handlung bis an die Grenze zur Sozialsatire.Seine Werke werden oft von einer gebrochenen, subjektiven Erzählperspektive geprägt.
Raittila studierte u.a. politische Geschichte und Soziologie an der Universität Helsinki und schrieb Kolumnen und Kritiken für verschiedene finnische Tageszeitungen. Er hat neben Romane auch Kurzgeschichten und Stücke für Radio und Fernsehen verfasst. Er lebt mit seiner Frau, Schriftstellerin Leena Lander, in der Nähe von Turku.
Ins Deutsche übersetzt:
Kontinentaldrift, Luchterhand Literaturverlag (erscheint am 13. Oktober 2014), Übersetzung: Stefan Moster
Die Klärung, Luchterhand Literaturverlag 2009, Übersetzung: Stefan Moster
Sintflut, Albrecht Knaus Verlag 2007, Übersetzung: Stefan Moster
Atlantis, Albrecht Knaus Verlag 2006, Übersetzung: Stefan Moster
Canal Grande, Albrecht Knaus Verlag 2005, Übersetzung: Stefan Moster
Foto: © Laura Malmivaara