Sofi Oksanen: Als die Tauben verschwanden
Der vierte Roman der finnischen Starautorin Sofi Oksanen handelt von Besatzung, Widerstand und Kollaboration in Estland während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Er wird aufgrund seiner Beschreibung der damaligen Propagandamethoden schon jetzt als brandaktueller Beitrag zur Debatte um das Rollenverhalten von Putins Russland gedeutet. Zum Fürchten meisterlich ist die schillernd auftretende Oksanen in der Darstellung von Ereignissen, die Menschen zu grausamen Entscheidungen zwingen. Ihr vorhergehender Roman „Fegefeuer“ wurde international gefeiert, in vierzig Sprachen übersetzt und dann verfilmt. Nun, in dem 400-Seiten-Roman „Als die Tauben verschwanden“ (KiWi, aus dem Finnischen von Angela Plöger), folgt Oksanen dem Schicksal von Roland, einem prinzipientreuen estnischen Freiheitskämpfer, seinem machthungrigen Cousin Edgar, der bei den Besatzern Karriere machen will und dessen Frau Juudit, die sich in einen deutschen Offizier und Konkurrenten ihres Mannes verliebt. Nach Ende des Krieges werden die Karten neu gemischt.
Dt. Text: Till Weinheimer (Schauspiel Frankfurt)
In Kooperation mit Schauspiel Frankfurt und mit freundlicher Unterstützung von FILI.
Karten erhalten Sie über das Schauspiel Frankfurt: 069 / 212 49 49 4
Eintritt 16 / 8 Euro
Neue Mainzer Straße 17
60311 Frankfurt am Main