Finnland. Cool.
Frankfurter Buchmesse.
Ehrengast 2014.

Finnland. Cool. übertrifft alle Erwartungen

Frankfurt, 11. Oktober 2014. „Finnland. Cool.“ – unter diesem Motto präsentiert sich Finnland in diesem Jahr als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Heute zog die Leiterin des Gastlandprojekts – Iris Schwanck – eine erste positive Bilanz zum Auftritt in Frankfurt.

Bereits vor der Frankfurter Buchmesse zeichnete sich ab, dass die Gastlandpräsentation der Finnen erfolgreich sein wird. Mit rund 130 Neuerscheinungen, die in Zusammenarbeit mit deutschsprachigen Verlagen realisiert werden konnten, hatte die finnische Organisation für Literatur-Export, FILI (Finnish Literature Exchange), seine eigene Vorgabe weit übertreffen können. „Jährlich werden in der Regel etwa 30-40 Titel aus dem Finnischen oder Finnlandschwedischen ins Deutsche übersetzt. Dass wir mit 130 Neuerscheinungen in deutscher Sprache nach Deutschland kommen können, hat selbst unsere Erwartungen übertroffen und wir sind damit unserem Hauptziel, die finnische Literatur in den Buchmärkten der Welt bekannter zu machen, schon vor der Buchmesse ein großes Stück näher gekommen“, erklärte Iris Schwanck, Direktorin von FILI und Leiterin des Gastlandprojekts Finnland. Cool.

Doch nicht nur der deutschsprachige Markt konnte von der finnischen Literatur überzeugt werden, Schwanck kündigte auch 34 Neuerscheinungen für den anglo-amerikanischen Sprachraum an. Während der Fachbesuchertage genossen Autoren wie finnische Verleger größte internationale Aufmerksamkeit, die sich auch in erfolgreichen Verhandlungen um Rechte und Lizenzen widerspiegelt. Die rund 40 in Frankfurt anwesenden Verlage aus Finnland zeigten sich zufrieden mit ihrem Geschäft. „Unsere Verleger verzeichneten einen sprunghaften Anstieg an neuen Geschäftskontakten und konnten bereits auf der Messe viele fruchtbare Gespräche mit internationalen Verlagshäusern führen. Dieses hohe Interesse ist nicht zuletzt auf unsere erfolgreiche Finnland. Cool.-Präsentation zurückzuführen“, so Iris Schwanck.

Einen wahren Besucheransturm erlebte der Finnland-Pavillon im Forum der Frankfurter Buchmesse, der, in klarem, hellem finnischem Design gehalten, ganz und gar der Literatur und Poesie des nordischen Landes gewidmet ist. Schon während der ersten drei Messetage tummelten sich zahlreiche Besucher im Pavillon und lauschten den literarischen Veranstaltungen und Lesungen, die von den rund 60 anwesenden finnischen Autorinnen und Autoren gestaltet wurden.

Von großem Erfolg gekrönt war auch der finnische Beitrag zum Thema Bildung am Hot Spot Education am Donnerstag. Mehr als 300 Teilnehmer aus alles Welt waren zum Bildungsseminar gekommen. Keynote-Sprecher war der finnische Bildungsexperte Pasi Sahlberg, der den wesentlichen Erfolg des finnischen Bildungssystems u.a. in der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen Verlegern von Bildungs- und Unterrichtsmaterialien und den Bildungseinrichtungen, was in erstklassigen Unterlagen für den Schulunterricht münde, sowie in der außergewöhnlich hohen Lese- und Schreibfähigkeit in Finnland sieht.

„Finnland ist in diesen Tagen überall sichtbar, ob bei den zahlreichen Lesungen auf der Messe oder bei den Kulturevents in der City. Sogar am Mainufer, wo der finnische Präsident beim Skaten gesehen worden ist“, so Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. Er bestätigte dem Gastlandauftritt der Finnen zudem eine noch nie dagewesene Medienaufmerksamkeit.

Das literarische und kulturelle Finnland kann noch bis Sonntag auf dem Messegelände und, auch danach, in der Stadt Frankfurt entdeckt werden.

Finnland ist nicht nur in Frankfurt zu Gast. „Das Satellitenprogramm Cool2014 erstreckt sich auf über 200 Veranstaltungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz in über 30 Orten. Das gesamte Programm, das Zugänglichkeit und Offenheit von Kultur und Bildung thematisiert, ist in Kooperation mit über 90 Partnern vor Ort geplant und umgesetzt worden. Was auf der Leipziger Buchmesse begann, soll noch bis zum Ende des Jahres und weit darüber hinaus andauern“, so Anna-Maija Mertens, Leiterin des Finnland-Institut in Deutschland für Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft.

DESIGN FORUM FINLAND BRINGT DESIGN AUF DIE FRANKFURTER BUCHMESSE

Egg_Kustaa SaksiFinnland ist der Ehrengast der Frankfurter Buchmesse im Oktober. Design Forum Finland produziert im finnischen Pavillon Programm zum Thema Design. Die alljährliche Frankfurter Buchmesse ist das international größte und wichtigste Ereignis der Buch- und Medienbranche. Der Ehrengast Finnland wird viel Aufmerksamkeit erhalten. Es werden sowohl finnische Literatur als auch das Können der Finnen bei der Erstellung von Lehrmaterialien präsentiert. Ein umfangreiches Begleitprogramm stellt die finnische Kultur in vielseitiger Weise vor, und Design gehört selbstverständlich mit dazu.

STAATLICHER FINNISCHER ÜBERSETZERPREIS FÜR ANGELA PLÖGER

Frankfurt, 8. Oktober 2014. Auf der Frankfurter Buchmesse hat die Ministerin für Kultur und Wohnungswesen Pia Viitanen heute den staatlichen finnischen Übersetzerpreis an Angela Plöger aus Deutschland verliehen.

Angela Plöger (geboren 1942 in Danzig) hat an der Universität Hamburg in Fennistik promoviert und übersetzt seit vielen Jahrzehnten finnische Literatur ins Deutsche.

Ihre erste Übersetzung, Tamara von Eeva Kilpi, erschien schon 1974. Danach sind von ihr insgesamt 40 Übersetzungen finnischer Belletristik erschienen, außerdem war sie als Übersetzerin an zahlreichen Anthologien beteiligt.

Ihre neuesten Übersetzungen, die zur Zeit in Deutschland viel besprochen werden, sind der Roman Wildauge von Katja Kettu (finnisch Kätilö), dessen anspruchsvolle Ausdrucksweise und flüssiges Deutsch von Kritikern gelobt wurden, sowie Als die Tauben verschwanden von Sofi Oksanen (finnisch Kun kyyhkyset katosivat). Auch zwei frühere Werke von Sofi Oksanen wurden von ihr übersetzt.

Angela Plöger hat unter anderem auch Leena Lander übersetzt, von der sieben Übersetzungen erschienen sind, außerdem fünf Romane von Eeva-Kaarina Aronen und vier von Anja Snellman.

Angela Plöger hat auch einen bedeutenden Beitrag dabei geleistet, zeitgenössische finnische Dramawerke im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen: Sie hat mehr als zehn finnische Theaterstücke übersetzt. Außerdem übersetzte sie eine große Anzahl Sachbücher und wissenschaftliche Literatur.

In diesem Jahr verleiht das finnische Ministerium für Bildung und Kultur den staatlichen Übersetzerpreis zum 40. Mal. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird auf Vorschlag der Exportorganisation für finnische Literatur FILI (Finnish Literature Exchange) jährlich an verdiente Übersetzer finnischer Literatur verliehen. Dieses Jahr wird der Preis ausnahmsweise auf der internationalen Frankfurter Buchmesse verliehen, auf der Finnland Gastland ist.

Das Metatext Project reformiert Praktiken des Texts, des Lesens und der Buchmesse

Wie verändert sich das Lesens eines Texts, wenn ich mir vorstelle, dass er von einem nahen Verwandten geschrieben wurde, ein Auszug aus einem heiligen Buch oder eine eigene, unvollendete Kreation ist? Der Forschungsverantwortliche des Helsinkier Realitätserforschungszentrums (auf Finnisch: Todellisuuden tutkimuskeskus, TTK) Pekko Koskinen hat für die Frankfurter Buchmesse das Metatext Project konzipiert, innerhalb dessen neue Formen des Lesens und Schreibens entwickelt werden sollen.

Lesen Sie die Pressemitteilung hier.

JIMI TENORS KOSMISCHE SHOW mit Megatron Braineater, Syksy Räsänen und Johanna Sinisalo

Finnischer Abend im Rahmen des internationalen literaturfestivals in Berlin
Haus der Berliner Festspiele
Oberes Foyer
20.09.2014 19:30 Uhr

Finnland ist Ehrengast der diesjährigen Buchmesse. Jimi Tenor, einer der großen Innovatoren der europäischen Elektromusik, kuratiert für das ilb einen finnischen Abend: mit Autorin Johanna Sinisalo, die u. a. das Drehbuch zur Nazi-Sci-Fi-Komödie »Iron Sky« schrieb, dem Kosmologen und politischen Aktivisten Syksy Räsänen und der Art-brut-Künstlerin Maria Candia alias Megatron Braineater.

Sprecher: Denis Abrahams
Preis 8 Euro / ermäßigt 6 / Schüler 4
http://www.literaturfestival.com

Johanna Sinisalo
Johanna Sinisalo, geboren 1958 in Sodankylä, schreibt Romane im Stile des »Finnish Weird«, einem Stil, der finnische Autoren zusammenfasst, die die realistische Tradition fallen gelassen haben. Ihr Romandebüt »Ennen päivänlaskua ei voi« (2000; dt. »Troll. Eine Liebesgeschichte«) wurde mit dem Finlandia-Literaturpreis ausgezeichnet. Sinisalos Bücher sind in etwa zwanzig Sprachen übersetzt. »Auringon ydin« (2013; dt. »Finnisches Feuer«, 2014) ist ihr siebter Roman.
Troll. Eine Liebesgeschichte. Tropen Stuttgart, 2005
Glasauge. Tropen Stuttgart, 2007
Finnisches Feuer. Tropen Stuttgart, 2014

Megatron Braineater
ist das Pseudonym der finnischen SciFi-Autorin Maria Candia. In ihrer vierbändigen »psychedelischen Weltall-Oper« »Kapteeni Shiva« (Ü: Kapitän Shiva) nutzt sie zum Beispiel die Möglichkeiten des Genres, um mit Genderfragen zu spielen und das klassische Rollen- und Geschlechterverständnis aufzulösen. Auch die Entstehungsgeschichte der Reihe ist eher unorthodox. Die Bücher wurden von dem kleinen Plattenlabel Flamongo veröffentlicht. Die Künstlerin tritt gelegentlich auch als DJ auf.

Jimi Tenor
Jimi Tenor wurde geboren als Lassi Lehto 1965 in Lahti, Finnland. Bis er 2005 wieder dorthin zurückkehrte, lebte er in Berlin, New York und London. Im Grenzland von Jazz, House und experimenteller Popmusik nahm Tenor u.~a. ein Album mit der Afrobeat-Legende Tony Allen auf (»Inspiration Information 4«, 2009) und kooperierte mit mehreren Orchestern. Seine Leidenschaft für selbst gebaute Instrumente zeigt auch das Album »Itetune« (2011). 2014 erhielt er den John Peel Play More Jazz Award. http://www.jimitenor.com